Unmittelbarer Vorgänger des Pfarrers Mois Simon Maaß (1805-1846) war Nikolaus Tolentin Schuler. Er erblickte am 10. September 1756 das Licht der Welt als Sohn des Gastwirtes und Bürgermeisters Martin Schuler und seiner Gattin Anna, geb. Winkler, einer Schwester des Hofarztes Dr. Martin Winkler zu Innsbruck.
Das Geburtshaus des Nikolaus Tol. Schuler war das Gasthaus "Schwarzer Adler" zu Fließ. Nachdem Nikolaus ein Jahr lang von seinem geistlich Vetter, hochw. Herrn Leopold Winkler, unterrichtet worden war, trat er im 13. Lebensjahr in das ehemalige Erziehungsinstitut der Jesuiten in Innsbruck ein. Er studierte dort mit Eifer alle Gymnasialfächer und die christliche Philosophie. Sein Bruder P. Caspar Schuler lebte im Kartäuserkloster im Schnalstal (der einzige Kartäuser-Pater aus Fließ, der vorl. nachzuweisen ist).
Als sein älterer Bruder Leopold als Erbe des väterlichen Anwesens in Fließ unerwartet starb, bedrängte ihn eine Abordnung der angesehensten Männer von Fließ, seinen Entschluss, Priester zu werden, aufzugeben und den Namen des Geschlechtes fortzusetzen. Schuler antwortete ihnen scherzhaft: ,,Wenn ich einmal Priester bin, dann nehmt euch in acht, dass ich nicht gar euer Pfarrer werde, sonst kehre ich euch die Kirche (gemeint war die Obere Kirche) um!"
Nikolaus Tol. Schuler blieb seinem Vorhaben treu und vollendete seine theologischen Studien in Brixen mit Auszeichnung. Am 23. Jänner 1780 empfing Nikolaus Tol. Schuler die Priesterweihe und am Lichtmess-Tag 1780 feierte er sein erstes hl. Messopfer in Zams. Beide Eltern erlebten diesen Freudentag, verstarben aber noch im gleichen Jahr in Fließ.
Seine priesterliche Laufbahn:
1780 ,,Konviktor" in Zams, 1781 ,,Supernumerarius" in Axams. 1784 übernahm Schuler die Provision der Kuratie von St. Jakob im Stanzertal. 1786 wurde er Kurat in Pfunds und bald darauf Kurat in Ladis.
An allen Seelsorgsstellen hinterließ Schuler bleibende Spuren als fleißiger und gewissenhafter Seelsorger und als ,,heimlicher Baumeister", ebenso als vermögender Mann als stiller Wohltäter unter der armen Bevölkerung der Talschaft.
1787 erfolgte die Ernennung zum Kaplan von Imsterberg, das damals seelsorglich zur Kuratie Arzl gehörte. Die weite Entfernung und die kaum zumutbaren Wegstrecken in die Mutterpfarre bewogen den jungen Seelsorger das ,,Kirchspiel" am Imsterberg selbständig zu machen. So baute Nikolaus Tolentin Schuler zum größten Teil aus eigenen Mitteln die heutige Kirche und das Pfarrhaus zu Imsterberg. 1794 wurde Schuler zum Kurat von Arzl im Pitztal befördert. Hier errichtete er sich ein bleibendes Denkmal durch die Erbauung des schützenden und überdeckten Ganges, der aus dem Pfarrhaus in die Pfarrkirche führt. Am 22. Dezember 1797 ging in Erfüllung, was er vor 22 Jahren den Fließern vorausgesagt hatte - Nikolaus Tolentin Schuler wurde Pfarrer von Fließ.
Mit drastischen Ausdrücken beschreibt Schuler die Restaurationsbedürftigkeit der ,,Oberen Kirche", die damals die einzige Kirche der großen Pfarrei darstellte: ,,Die alte Pfarrkirche ist ein finsterer, feuchter und unheimlicher Schafstall, kaum die Hälfte der Herde fassend, von den umliegenden Häusern gleichsam eingepfärcht".
Pfarrer Schuler schritt alsbald zu einem Neubau der St. Barbarakirche. Ehe noch drei Jahre verflossen waren, erhob sich an einem der schönsten Plätze des Dorfes, das neue und geräumige Gotteshaus zu Ehren der hl. Barbara. Die Freude des Pfarrers über den gelungenen Bau war groß, aber noch größer darüber, wie er sich oft in guter Laune äußerte, dass durch den selben niemand arm geworden sei, außer dem Pfarrer. Die feierl. Einweihung und Konsekrierung der 5 Altäre erfolgte aber erst am 9. Oktober 1804.
Ob solcher Verdienste und durch 25 Jahre mit Auszeichnung geleistete Seelsorgedienste wurde Schuler am 3. Jänner 1805 zum Pfarrer und Dekan von Zams, zugleich zum Schuldistrikt-Inspektor und zum Geistlichen Rat ernannt.
Im Jahre 1811 wurde der Grundstein für den von ihm beabsichtigten Bau eines Krankenhauses gelegt. Fräulein Katharina Lins von Zams, wurde von Schuler ausersehen, damit sie die Verantwortung in der Krankenpflege in jenem Krankenhaus übernehme. Am 23. April 1826 war der vom Stifter, Dekan Nikolaus Tol. Schuler lang ersehnte Freudentag gekommen. Alle ,,Barmherzigen Schwestern von Zams" legten gemeinsam die hl. Gelübde ab und danach erfolgte die Einführung der Klosterfrauen in ihre Berufsaufgaben. Dekan Schuler verstarb am 10. März 1831 im75. Lebensjahr in Zams. Als sichtbares, soziales und bleibendes Andenken verbleiben den Nachfahren sowohl das öffentliche Sanatorium in Zams, als auch die zwei Institute: Das Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern in Zams und das Mutterhaus zur Kettenbrücke in Innsbruck.
10. September 1756 das Licht der Welt als Sohn des Gastwirtes und Bürgermeisters Martin Schuler und seiner Gattin Anna, geb. Winkler, einer Schwester des Hofarztes Dr. Martin Winkler zu Innsbruck.Das Geburtshaus des Nikolaus Tol. Schuler war das Gasthaus "Schwarzer Adler" zu Fließ. Nachdem Nikolaus ein Jahr lang von seinem geistlich Vetter, hochw. Herrn Leopold Winkler, unterrichtet worden war, trat er im 13. Lebensjahr in das ehemalige Erziehungsinstitut der Jesuiten in Innsbruck ein. Er studierte dort mit Eifer alle Gymnasialfächer und die christliche Philosophie. Sein Bruder P. Caspar Schuler lebte im Kartäuserkloster im Schnalstal (der einzige Kartäuser-Pater aus Fließ, der vorl. nachzuweisen ist).Als sein älterer Bruder Leopold als Erbe des väterlichen Anwesens in Fließ unerwartet starb, bedrängte ihn eine Abordnung der angesehensten Männer von Fließ, seinen Entschluss, Priester zu werden, aufzugeben und den Namen des Geschlechtes fortzusetzen. Schuler antwortete ihnen scherzhaft: ,,Wenn ich einmal Priester bin, dann nehmt euch in acht, dass ich nicht gar euer Pfarrer werde, sonst kehre ich euch die Kirche (gemeint war die Obere Kirche) um!"Nikolaus Tol. Schuler blieb seinem Vorhaben treu und vollendete seine theologischen Studien in Brixen mit Auszeichnung. Am 23. Jänner 1780 empfing Nikolaus Tol. Schuler die Priesterweihe und am Lichtmess-Tag 1780 feierte er sein erstes hl. Messopfer in Zams. Beide Eltern erlebten diesen Freudentag, verstarben aber noch im gleichen Jahr in Fließ.
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