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Burgkapelle

Die Kapelle hatte sicher einen Vorgängerbau - bei Grabungen haben sich Hinweise auf eine vormittelalterliche Anlage an dieser Stelle ergeben. Sie ist ein rechteckiger Raum mit einem tief herabgezogenen Kreuzgratgewölbe, das auf skulptural ausgebildeten Konsolen (mit einem Kopf und einem Bärenmotiv) aufruht. Die Restaurierung der kostbaren Freskenausstattung ist 1986/87 von der deutschen Messerschmittstiftung ermöglicht worden. Das Hauptbild ober dem Altar stellt eine Kreuzigung dar, auf den Seitenwänden konnten Bilder des heiligen Georg und des Erzengels Michael neu aufgedeckt werden. Das große Wappenbild ober dem Eingang meldet die Fertigstellung der Kapelle unter Hans Wilhelm von Mülinen am 24. August 1437. Ein Bild des hl. Martin (mit der seltenen Darstellung einer Prothese beim Bettler) und die Außenfresken mit dem Kapellenpatron Bartholomäus und einer kleinen Kreuzigung vervollständigen das aufwändige und sehr qualitätvolle Programm dieser Ausstattung. Den (unbekannten) Maler wird man im Kreis der am Innsbrucker Hof beschäftigten Künstler zu suchen haben. Hans Wilhelm von Mülinen war enger Vertrauter des damaligen Tiroler Landesfürsten Herzog Friedrich IV. Baumeister Peter Kofel hat sich mit einem Fresko an der Kapellenwand verewigt.