Liebe Mitchristen im Seelsorgeraum Fließ,der nachfolgende Text soll Euch ein kleiner Wegweiser zu den Sakramenten, den wirkmächtigen Zeichen der Gegenwart Gottes in unserer Kirche sein. Die Zahl der Sakramente hat sich erst im Laufe der Jahrhunderte geklärt.
Schließlich legte das Konzil von Trient im 16. Jahrhundert ihre Zahl auf sieben fest: Taufe, Firmung, Eucharistie, Buße, Krankensalbung, Ehe und Priesterweihe. Alle sieben gehen auf einen Gründungswillen Jesu zurück und wirken in der Kraft des Heiligen Geistes, den Christus am Pfingstfest seiner Kirche gesandt hat.
Sakramente sind keine Magie. Sie wirken nicht gegen den Willen dessen, der sie empfängt. Immer ist der Glaube an Jesus Christus und seiner Kirche die Voraussetzung für einen fruchtbaren Empfang der Sakramente. Auch sind Sakramente keine Konsumartikel. Sie fordern uns zur Tat auf, zu einem Leben aus dem Evangelium. Was uns in den Sakramenten geschenkt wird, soll mehr und mehr unser ganzes Menschsein erfassen und umformen, so wie der Sauerteig den übrigen Teig durchsäuert.
Dieser Wegweiser kann nur ein erster Hinweis auf das Wesen und die Form der einzelnen Feiern sein, der den Zugang erleichtern soll. Für ein tieferes Verständnis ist die lebendige Zugehörigkeit zur konkreten Kirche vor Ort, zur Pfarrgemeinde wichtig. Dort wirst auch Du Menschen, Christen finden, die für Deine Fragen zur Verfügung stehen.
Taufe, Buße und
Erstkommunion
Sonntage, Firmung
und christliche Ehe
Krankensalbung,
Priesterweihe
Krankenkommunion
Begräbnis, Messe
In der Taufe werden wir in die katholische Kirche aufgenommen. Die Wirkung der Taufe, die Taufgnade, ist reichhaltig:
Vergebung der Erbsünde und aller persönlichen Sünden. Geburt zum neuen Leben durch die der Mensch Adoptivkind des Vaters, Glied Christi und Tempel des Heiligen Geistes wird.
Die Taufe prägt der Seele ein unauslöschliches geistiges Zeichen ein: das Siegel.
Wegen dieses Siegels kann die Taufe nicht wiederholt werden. Im Notfall kann jeder Mensch taufen, sofern er nur die Absicht hat, das zu tun was die Kirche tut und Wasser über den Kopf des Täuflings gießt und sagt: "Ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes".
Die Taufe ist Feier der Gemeinde. Denn die Spendung des Sakramentes inmitten der Gemeinde ist Zeichen, dass die Taufe nicht Privatsache ist, sondern immer Eingliederung in die Gesamtkirche. Seit alter Zeit werden dem Täufling Paten zur Seite gestellt. Das Patenamt ist ein Ehrenamt. Deshalb muss der Pate selbst katholisch sein, getauft, gefirmt und zur Hl. Kommunion zugelassen sein. Er darf auch nicht aus der Kirche ausgetreten sein.
Eigentlicher Tauftermin ist die Osternacht. Ansonsten in Absprache mit dem Pfarrer zu jeder Zeit am Taufbecken der alten Pfarrkirche(Maaßkirche)
Der Taufe geht ein Taufgespräch zwischen Priester, Eltern und Paten voraus.
Zur Anmeldung im Pfarrbüro sollen die Geburts- und Kirchendokumente der Eltern und die Geburtsurkunde des Kindes mitgebracht werden. Von den Paten ist ein Taufschein erforderlich, aus dem der Empfang des Firmsakramentes hervorgeht. Erhältlich ist ein solcher Taufschein beim Pfarramt der Pfarrei, in der der Pate getauft wurde.
Durch die Taufe wird der Mensch von aller Schuld befreit und in das Leben aus der Liebe Gottes eingegliedert. Dennoch bleiben wir Menschen mit Schwächen und Fehlern. Deshalb hat Christus seiner Kirche das Bußsakrament geschenkt. Hier erfährt der/die Christ/in durch die Lossprechung des Priesters und das Zeichen des Kreuzes, dass seine persönliche Schuld durch Christi Tod und Auferstehung vergeben ist. Der Wille der Versöhnung untereinander und zur Wiedergutmachung ist Voraussetzung dafür.
Zum Empfang des Bußsakramentes ist jeder Christ verpflichtet, der sich einer schweren Schuld bewusst ist. Denn diese zerstört die Verbindung zu Gott und der Kirche. Darüber hinaus empfiehlt die Kirche, sich wenigstens einmal im Jahr in der Beichte der eigenen Schuld zu stellen und sich die Versöhnung von Gott durch den Mund des Priesters "auf den Kopf" zusagen zu lassen. Am sinnvollsten geschieht dies in der österlichen Zeit zwischen Aschermittwoch und Pfingsten.
Neben dem Bußsakrament gibt es noch andere Formen der Buße, die aber nicht sakramental sind. Z.B. den Bußgottesdienst, das Gebet, die Bitte um Vergebung vor Gott und den Menschen, das Lesen der Heiligen Schrift, Werke der Nächstenliebe, Versöhnung untereinander, und auch jede Eucharistiefeier enthält mehrere Bußelemente.
Gelegenheit zur Beichte (siehe Pfarrbrief und Gottesdienstordnung) gibt es jederzeit nach Terminabsprache mit dem Priester. Im Pfarrhaus kann man auch während der Sprechzeiten in einem Beichtgespräch das Sakrament der Versöhnung empfangen.
Außerdem werden vor den Hochfesten (Weihnachten, Ostern) Bußgottesdienste angeboten.
Da Beichtvorbereitung und Erstkommunionvorbereitung eine Einheit bilden, geschieht die Hinführung der Kinder zum Sakrament der Versöhnung im Rahmen der Erstkommunionvorbereitung.
Der Tag der Erstbeichte ist ein ganz besonderer Tag, deshalb sollten die Eltern diesen Tag für ihre Kinder auch ein wenig festlich gestalten. Dann wird ihnen dieses Ereignis auch als etwas besonderes in Erinnerung bleiben. Wichtig wäre auch hier, dass Eltern nicht am Rande stehen bleiben, sondern den Kindern ein Vorbild sind.
Ein fester Bestandteil im Jahresablauf unserer Pfarrei ist die Erstkommunion am "Weißen Sonntag".Kommunion bedeutet "Gemeinschaft" und zwar die Gemeinschaft mit Christus, der unter der Gestalt des Brotes (Hostie) gegenwärtig ist. Christus bietet uns diese Gemeinschaft in der Feier der Eucharistie an.
Voraussetzung für die Aufnahme der Kinder in diese Mahlgemeinschaft ist die Fähigkeit, das heilige Brot von anderem Brot zu unterscheiden. Hierzu müssen die Kinder ausreichend und systematisch vorbereitet werden.
Besonders die Eltern sind aufgefordert, ihre Kinder darauf vorzubereiten. Das Vorbild der Eltern ist für das Kind von großer Bedeutung. So sind die Eltern besondere Wegweiser für ihre Kinder. Sie sollen aber keine Wegweiser sein, die am Rande des Weges stehen bleiben und dem Kind nur sagen, wohin es gehen soll. Eltern werden erst dann für das Kind hilfreiche Wegweiser, wenn sie mitgehen, wenn sie ihr Kind in der Vorbereitungszeit und darüber hinaus begleiten.
Erstkommunion-Unterricht gibt der Pfarrer den Kindern.
Einige Eltern und ehrenamtliche Mitglieder unserer Pfarrgemeinde helfen dem Pfarrer bei besonderen Stunden (Brotbacken, Kerzen basteln, Versöhnung feiern).
Aktuelle und genauere Informationen zur Erstkommunion (Anmeldung, Vorbereitung usw.) gibt es zum entsprechenden Zeitpunkt im Pfarrbrief.
Ein Gottesdienst ist eine Zusammenkunft, in der Menschen mit ihrem Gott in Verbindung treten und mit ihm Gemeinschaft haben. Die Heilige Messe ist der in der katholischen Kirche gebräuchliche Name für den Gottesdienst, der die Wortverkündigung und die Eucharistiefeier umfasst.
Die Eucharistiefeier ist nicht nur eine Erinnerung an das letzte Abendmahl, sondern auch die Vergegenwärtigung seines Todes am Kreuz und seiner Auferstehung, in die die Besucher aktiv mit einbezogen werden.
Der Begriff Messe leitet sich von der lateinischen Entlass-Formel „Ite, missa est!" her („Geht hin, es ist die Aussendung!").
Die Feier der Sonntagseucharistie ist der Mittelpunkt und Höhepunkt des religiösen Lebens einer Gemeinde.
Darum ist jeder katholische Christ gehalten, sonntags an dieser Feier teilzunehmen. Aus der hl. Schrift erfahren wir, wie Jesus mit seinen Jüngern das Abendmahl gefeiert hat. Am Abend, an dem er ausgeliefert wurde, nahm er das Brot, sagte Dank, brach es, reichte es seinen Jüngern und sprach:
"Nehmet und esset alle davon, das ist mein Leib der für euch hingegeben wird". Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch, dankte wiederum, reichte ihn seinen Jüngern und sprach: "Nehmet und trinket alle daraus, das ist der Kelch des neuen und ewigen Bundes, mein Blut das für euch und für alle vergossen wird, zur Vergebung der Sünden. Tut dies zu meinem Gedächtnis".
Seinen Jüngern hat der Herr aufgetragen, dieses Mahl weiter zu feiern, um so die Erinnerung an ihn lebendig zu erhalten und sein Opfer, das er ein für allemal am Kreuz für uns dargebracht hat, für alle Zeiten und Generationen gegenwärtig werden zu lassen. Die Kirche hat dieses Vermächtnis ihres Herrn treu befolgt. Seit der Zeit der Apostel versammeln sich Gläubige und Priester am Sonntag, dem Tag der Auferstehung, zur Feier der Eucharistie.
Die Gottesdienstzeiten in unseren Pfarrgemeinden entnehmt bitte dem Pfarrbrief und/oder der wöchentlichen Gottesdienstordnung, die immer ab Freitag Nachmittag in der Maaßkirche am Schriftenstand aufliegt und im Schaukasten ausgehängt wird. Sollte an den angegebenen Werktagsgottesdiensten eine Beerdigung sein, fällt der Gottesdienst am Abend aus.
Die Firmung vollendet die Taufgnade. Wie die Taufe prägt auch die Firmung der Seele des Christen ein unauslöschliches Siegel ein. Das Wort Firmung bedeutet: Bekräftigung - Stärkung. In der Regel wird das Sakrament durch einen Bischof gespendet. Dies soll die Verbindung des einzelnen mit dem Bistum und dem Bischof deutlich machen. Falls sich aber ein Christ in Todesgefahr befindet, darf jeder Priester ihm die Firmung spenden.
Die Liturgie der Firmung beginnt mit der Erneuerung des Taufversprechens und mit dem Glaubensbekenntnis der Firmlinge. Danach bereitet der Bischof die Hände über die Firmlinge aus und erfleht die Ausgießung des Geistes. Es folgt der wesentliche Ritus des Sakramentes: Der Firmling wird mit Chrisam auf die Stirn gesalbt, der Bischof legt die Hand auf (der/die Firmpate/in die Hand auf die rechte Schulter des Firmlings) und spricht die Worte: "Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist".
Die Firmlinge sollten wie bei der Taufe die geistige Hilfe eines Paten oder einer Patin in Anspruch nehmen. Um die Einheit der beiden Sakramente zu verdeutlichen, empfiehlt es sich, dass der/die Taufpate/in auch Firmpate/in ist. Der/die Pate/in muss das 16. Lebensjahr vollendet haben, katholisch, gefirmt sein und aus einer christlichen Grundeinstellung heraus leben.
Die Kirche spendet dieses Sakrament jungen Menschen an der Schwelle zum Erwachsenenalter. Sie entscheiden selbst, ob sie gefirmt werden wollen. Denn die Firmlinge sollen jetzt bewusst "Ja" sagen zu Jesus Christus und seiner Kirche. Aber auch Erwachsene, die noch nicht gefirmt sind, können dies nachholen.
Bei uns wird jährlich gefirmt. Die Jugendlichen werden über den Pfarrbrief zur Firmvorbereitung eingeladen. Eine gründliche Vorbereitung ist sehr wichtig und Voraussetzung für den fruchtbaren Empfang des Firmsakramentes. Über die Form der Vorbereitung werden die Firmlinge informiert.
Gott schuf den Menschen als Mann und Frau. In ihrem Menschsein sind Mann und Frau gleichrangig, aber nicht gleichartig. Sie sind aufeinander angewiesen, sollen einander helfen und ergänzen. Mann und Frau sind füreinander bestimmt.
Im Bund der Ehe verbinden sie sich zur kleinsten Lebensgemeinschaft. Das verlangt die völlige Hingabe seiner selbst. Das Band zwischen den Ehegatten wurde von Jesus Christus zur Würde des Sakramentes erhoben. Daraus erfließen für die Gatten Kraft und Mut, sich in glücklichen und in schweren Zeiten zu lieben und zu helfen und auch Freude und die Bereitschaft, Kinder anzunehmen und zu erziehen.
Die gegenseitige Verpflichtung der Partner ist für die Ehe wesentlich. Ihre Liebe soll jener gleichen, die Jesus Christus mit seiner Kirche für immer verbindet. Ihr Bund ist, wie Paulus schreibt, Zeichen dieser Einheit.
Die Liturgie des Ehesakramentes zeigt, dass nicht der Priester die Brautleute traut. Sie trauen sich selbst, indem sie einander ihr Jawort geben. Sie sprechen einander das Sakrament in Gegenwart des Priesters, der ihm seine kirchliche Bedeutung gibt, und in Gegenwart der Zeugen, die die Öffentlichkeit vertreten.
Sich frei für ein ganzes Leben in Liebe und Treue mit dem Partner zu entscheiden und die Verantwortung als Ehepartner und Eltern übernehmen zu wollen, sind Voraussetzungen für das gültige Zustandekommen einer Ehe.
Die katholische Kirche betrachtet die Ehe als Sakrament, d.h. als helfendes Zeichen dafür, dass Christus unter den Eheleuten gegenwärtig ist. Die christliche Ehe hat aber auch eine rechtliche Komponente, die nicht in allen Punkten mit dem staatlichen Eherecht identisch ist. Deshalb ist es notwendig, dass sich die Brautleute rechtzeitig vor der Eheschließung (6-8 Monate) im Pfarrbüro anmelden.
Zuständig für die Trauung ist die Pfarrei, in der die Frau und/oder der Mann den ständigen Wohnsitz haben. Dort wird das erste Brautgespräch geführt, in dem festgestellt wird, ob der beabsichtigten kirchlichen Eheschließung nichts entgegensteht. Hier können alle weiteren Fragen besprochen werden.
Viele Termine müssen bei der Trauung aufeinander abgestimmt werden. Es ist daher wichtig, Schwerpunkte zu setzen. Da die Brautleute vor Gott und der Kirche den Bund der Ehe schließen, sollte bei der Terminplanung die kirchliche Trauung an erster Stelle stehen. Der Pfarrer ist ohne weiteres bereit, langfristig einen Termin festzulegen.
Sechs bis acht Wochen vor dem geplanten Hochzeitstermin sollten die Brautleute mit dem Pfarrer einen Termin zum Brautgespräch vereinbaren. Zu diesem Zeitpunkt sollten die Brautleute schon an einem Ehevorbereitungsseminar teilgenommen haben, da sie beim Brautgespräch eine Teilnahmebescheinigung dieses Seminars vorlegen sollen. Des weiteren benötigen die Brautleute einen Taufschein, der nicht älter als 3 Monate sein darf. Erhältlich ist ein solcher Taufschein beim Pfarramt der Pfarrei, in der man getauft wurde.
Silberne und Goldene Hochzeiten sind wertvolle Festtage. Wir feiern diese Anlässe mit den Jubelpaaren auch gerne in der Gemeindemesse am Samstag oder Sonntag.
Früher wurde die Krankensalbung im allgemeinen die "Letzte Ölung" genannt, weil es in der Regel das letzte Sakrament war, das ein Christ vor seinem Tod empfing. Der neue Name will deutlich machen, dass dies nicht nur ein Sakrament der Sterbenden, sondern ein Sakrament der Christen ist, die schwere Krankheiten zu bestehen haben und möglicherweise in Lebensgefahr sind. Das Sakrament soll den Kranken stärken, indem es ihn hinein nimmt in das Gebet der Gemeinde und indem Gott dadurch hilft, dass er ihm als der "Heiland" entgegenkommt, ihn auch in seiner Krankheit ernst nimmt und annimmt.
Die Krankensalbung darf der Priester denen spenden, deren Gesundheit ernstlich bedroht ist, die vor einer größeren Operation stehen und denen, die alt und schwach sind. Es ist sinnvoll, frühzeitig um die Krankensalbung zu bitten.
Wer ein Sakrament empfängt, sollte es bewusst und gläubig entgegennehmen. Leider wird der Priester oft erst gerufen, wenn der Kranke nicht mehr bei Bewusstsein oder schon tot ist. Die Begründung lautet dann: "Wir wollen den Kranken nicht aufregen". Die Erfahrung aber zeigt, dass gerade der Empfang des Sakramentes den Kranken beruhigt und tröstet. Wenn jemand länger krank ist, kann das Sakrament, wenn der Gesundheitszustand wieder kritisch wird, wiederholt gespendet werden. (Etwa 2-3 mal im Jahr).
Die Feier der Krankensalbung kann allein mit dem Kranken, besser aber im kleinen Kreis der Familie in der Wohnung stattfinden. Es sollte ein Kreuz auf dem Nachttisch stehen oder liegen und eine Kerze angezündet werden. Weihwasser kann bereitgestellt werden. Im Monat Dezember findet ein eigener Gottesdienst mit der Krankensalbung statt.
Jesus Christus hat die Verkündigung des Evangeliums und das Wachsen seiner Kirche seinen Jüngern, d.h. allen Getauften, anvertraut. Damit sie diese Sendung und diesen Dienst an der Welt je nach ihren Möglichkeiten und Fähigkeiten entsprechend erfüllen können, gibt es den eigenen Dienst des Amtes in der Kirche.
Auch wenn die Vorbereitung und Feier der Priesterweihe nicht zum Lebensalltag einer Gemeinde gehören, so fällt der Gemeinde doch eine große Verantwortung dafür zu, ob in ihr Priesterberufe wachsen könnten. Wie eine Gemeinde mit ihren Priestern umgeht, über sie spricht und denkt, ist solch eine wichtige Voraussetzung dafür. Das gilt insbesondere auch für die Familie. Damit in einer Familie ein geistlicher Beruf wachsen kann, ist es wichtig, wie sich ihr Leben aus dem Glauben gestaltet, in Gebet, Mitfeier der Gemeindegottesdienste und Teilnahme am Leben der Ortsgemeinde. Ähnliches wie für den Priesterberuf gilt auch für Ordensberufe und andere Berufe der Kirche.
Berufungen der Kirche und für die Kirche fallen nicht vom Himmel; sie müssen erbetet werden. Darum laden wir besonders zur Feier der Eucharistie am ersten Donnerstag eines Monats ein, dem Geburtstag für geistliche Berufe. Die Priester der Gemeinde stehen gern für klärende Gespräche zur Verfügung.
In den letzten Jahren sind neue geistliche Berufe, aber auch alte neu entstanden. Dazu zählen vor allem der Dienst des haupt- und nebenberuflichen Diakons, sowie der des Pastoralreferenten/in und der des Gemeindereferenten/in.
Einmal im Jahr, und zwar am 4. Sonntag der Osterzeit, begeht die Kirche den Weltgebetstag für geistliche Berufe. Dieser Tag dient dem Gebet um solche Berufe und erinnert daran, dass wir alle mithelfen können und müssen, in unseren Gemeinden ein Klima zu schaffen, in dem junge Menschen dem Ruf Gottes folgen zu können.
Das "Gotteslob" enthält einen Abschnitt über die Priesterweihe in Nr. 71. Jeden Sonntag um 16:00 Uhr wird in der Maaßkirche für unsere Familien und um geistliche Berufe gebetet.
Auch die Legio Mariä (Leiterin: Erika Larcher Tel. 5354) nimmt sich dieses Gebetsanliegensin ihrer wöchentlichen Zusammenkunft besonders an.
Es ist guter Brauch in unseren Gemeinden, die Kranken zu besuchen und ihnen, wenn sie es wünschen, die Möglichkeit zum Empfang der hl. Kommunion zu geben. So bleibt die Verbindung zur Gemeinde und vor allem zur Sonntagseucharistie auch in Alter und Krankheit bestehen. Dieser Dienst wird in unseren Gemeinden von eigens dazu beauftragten Kommunionhelfern versehen. Kommt ein Priester zum Besuch, so besteht immer auch die Möglichkeit zu beichten, oder - nach vorheriger Rücksprache - das Sakrament der Krankensalbung zu empfangen.
Der Kranke selbst oder seine Verwandten, Nachbarn und Bekannte können ihn im Pfarrbüro für die Krankenkommunion anmelden. Sollte der Wunsch bestehen, vor Festtagen die Kommunion zu empfangen, so bitten wir um frühzeitige Benachrichtigung.
Um einen festlichen Rahmen zu erhalten, sollte ein mit einem weißen Tuch bedeckter Tisch, auf den man die Burse (Behältnis) mit der heiligen Kommunion legen kann, vorhanden sein. Auch sollte ein Kreuz auf dem Tisch liegen oder stehen und eine brennende Kerze. Des weiteren können auch Blumen und Weihwasser bereitgestellt werden.
Es ist der Glaube der Kirche, dass der Tod das Tor zum Leben ist und dass der Mensch nach dem Tod in die ewige Gemeinschaft mit Gott berufen ist. Dies ist der Trost, den die Kirche den Zurückgebliebenen verkündet. Die Kirche betont die Würde des Menschen dadurch, dass sie für ein, dieser Würde angemessen, kirchliches Begräbnis sorgt.
Wenn ein kirchliches Begräbnis gewünscht wird, mögen die Angehörigen bitte das Pfarramt so früh wie möglich benachrichtigen. Sobald der Pfarrer Nachricht vom Tod eines Gemeindemitgliedes erhalten hat, wird "ausgeläutet" und kurzfristig ein Trauergespräch mit den Angehörigen vereinbart. Nach Absprache wird der Beerdigungstermin festgelegt.
Auch wird über die Form des Gottesdienstes gesprochen.
Zu einem kirchlichen Begräbnis gehören normalerweise folgende Elemente:
Das Totengebet (Sterberosenkranz), meist an den beiden Vorabenden der Beerdigung - Wenn die Möglichkeit besteht, sollte es von einem Angehörigen oder einem Bekannten der Familie gestaltet werden. Ist das nicht der Fall, so übernehmen dies Karl Raaß oder Klaus Frank aus der Gemeinde.
Der Gottesdienst am Beisetzungstag, an dem die Angehörigen, Freunde und Bekannten des Toten, aber auch Mitglieder der Gemeinde teilnehmen - Kann in Form eines Wortgottesdienstes oder als Hl. Messe gehalten werden. Die Form muss im Einzelfall geklärt werden. Wichtig ist, dass eine gute Form für die Angehörigen gefunden wird. Wenn Angehörigen die Messe fremd geworden ist, aus welchen Gründen auch immer, dann sollte ein Wortgottesdienst gefeiert werden. Die Frage, ob Messe oder Wortgottesdienst, hat nichts mit einem Mehr an Feierlichkeiten zu tun. Beide Gottesdienstformen sind von ihrem Rahmen her gleichwertig (Predigt, Gesang, Orgel, Blumenschmuck). Wenn Angehörige zusätzlich an einer Messe teilnehmen möchten, dann bieten sich die Gemeindegottesdienste am jeweiligen Wochenende an. Für den Verstorbenen wird dann namentlich gebetet.
Die Beisetzungsfeier: Geleit zum Grab und Grablegung. Vielfach wird ein Totenbild gedruckt. Das Totenbild soll das Andenken an den Verstorbenen in unserer Erinnerung wach halten. Neben einem christlichen Bild und den üblichen Angaben sollte das Totenbild auch unserer Hoffnung auf die Auferstehung Ausdruck geben und zum Gebet einladen. Hierzu wird der Pfarrer gerne beratend zur Seite stehen, ebenso beim Formulieren des Partezettels.
In unseren Pfarren ist es auchguter Brauch, den 7. und 30. Tag nach dem Tod und am 1. Jahrtag Angehörige und Bekannte zur Messfeier für den/die Verstorbene(n) einzuladen. Das Gebet und die Mitfeier der Eucharistie ist das beste, was wir für unsere Toten tun können. Deshalb wird auch seitens der Pfarren für den/die Verstorbene(n) eine Messe gefeiert. Den Termin sollten die Angehörigen rechtzeitig im Pfarrbüro ausmachen. Außerdem können die Intentionen ("bestellte Messen") immer in der Gottesdienstordnung, der wöchentlich erscheint, nachgelesen werden.
Eine Messe ist natürlich unbezahlbar und gehört auch niemandem. In ihr wird das Opfer, das Jesus Christus für uns und auch für unsere Verstorbenen am Kreuz dargebracht hat, gegenwärtig. Wir Christen sind seit unserer Taufe Glieder am Leib Christi. Als solche sind wir aufgefordert, unser persönliches Lebensopfer in das Opfer Christi mit einzubringen. Dies geschieht natürlich in besonders dichter Weise in der Hl. Messe. Als - sicher hilfslosen - Ausdruck unseres Mitopfers geben wir ein Stipendium, einen symbolischen Geldbetrag, mit dem wir eine Intention, eine Gebetsabsicht verbinden können, die dann bei der jeweiligen Messe im Pfarrbrief erscheint und der Priester, der der Eucharistiefeier vorsteht, in das Messopfer mit hinein nimmt. Dieser Vorgang wird auch manchmal, sicher etwas unscharf, das "Bestellen einer Messe" genannt.
Diese "Messbestellung" kann während der Kanzleistunden im Pfarrbüro geschehen.
Der Mensch suct nach Heil, Schutz, Glück und Erfüllung seines Lebens. So sprechen Menschen sich gegenseitig Segen zu:
Sie wünschen sich Gutes. Vor allem erhoffen sie Segen von Gott. Wenn die Kirche segnet, handelt sie im Auftrag des auferstandenen Herrn und in der Kraft seines Heiligen Geistes. Sie ruft seinen Segen auf Menschen herab und auf das, was sie tun, was sie heil macht und zur Heil(ig)ung dient.
So bezeugen auch die Segnungen der Kirche die liebende Sorge Gottes um den Menschen und seine Welt.
Segnungen sind Zeichenhandlungen. Der Mensch braucht Zeichen. Er vollzieht sein Leben nicht nur mit Worten, sondern auch in Gebärden, in denen er sich ausdrückt und durch die er angesprochen wird besonders in seinen tieferen seelischen Bereichen. Auch in einer industriealisierten, wissenschaftlich orientierten Welt drückt er in Zeichen Verbundenheit, Hoffnung und festliche Freude aus. Wenn sie fehlen, verarmt das menschliche Leben.
Ebenso erfahren und bezeugen die Menschen ihren gemeinsamen Glauben in Zeichen. Segnungen als heilige Zeichen geben daher diesem Glauben einen besonders deutlichen Ausdruck. Sie schaffen eine Atmosphäre frohen und zuversichtlichen Glaubens daran, dass unser ganzes Leben in Gott geborgen ist.
Segnungen sind ein Angebot der Kirche. Da der Christ weiß, dass er ohne Gott nichts tun kann, erbittet er den Segen der Kirche für sich und andere Menschen, vor allem in besonderen Lebenssituationen. Dinge werden gesegnet, wenn sie wegen ihrer Eigenart in besonderer Weise auf den Schöpfer hinweisen (Andachtsgegenstände), ein besonderer Anlass des Dankes und der Bitte sind (Wohnung einer Familie), wenn sie die Abhängigkeit des Menschen von Gott besonders empfinden lassen oder eine Gefährdung darstellen (Fahrzeuge). Auch vor der Reise erbitten wir den Segen Gottes.
Auch in unseren Gemeinden gibt es vielfältige Segnungen. Ausdrücklich finden der Kerzensegen an Maria Lichtmeß, der Blasiussegen, der Kräutersegen an Mariä Himmelfahrt, die Segnung der Erntegaben am Erntedanksonntag und die Gräbersegnung an Allerheiligen statt.
Wenn jemand darüber hinaus eine Segnung wünscht, z.B. weil es in der Familie, in Ihrer Firma, im Verein einen besonderen Anlass gibt (Hausbau, Einzug in eine neue Wohnung, Kauf eines neuen Autos, Segnung von Andachtsgegenständen, Fahnenweihe, Indienststellung von Einsatzfahrzeugen, Einweihung von neuen Geschäfts- und Vereinsräumen usw.), so sprecht mit dem Pfarrer oder Diakon, z.B. nach einem Gottesdienst oder bei einem Gespräch während der Sprechstunden.
Verantwortlich für den Inhalt: Pfarrer Martin F. Riederer OPraem