Im Internet sind die folgende beiden Anfragen von zwei Frauen - in unterschiedlichen Lebenssituationen und doch ähnlich schwerem Leiden – zu finden:
„ich habe mich neulich mit einer bekannten über meine fehlgeburt unterhalten sie meinte das ich es nicht nötig habe fast ein jahr danach noch traurig zu sein. ich denke das sie spinnt ich meine es war ja mein baby und ich wusste doch das es in mir ist. als ich dann nach der histologischen untersuchung erfahren habe das es ein mädchen geworden wäre war und ist es für mich immer mein kleines mädchen. meine bekannte meinte nun das es tausend frauen passiert und ich mich nicht so anstellen sollte. ich meine klar sie hat recht es passiert vielen leider. aber nun meine frage darf ich noch traurig sein wenn ich drüber nachdenke??"
und hier die zweite Anfrage:
„Ich habe glaub den größten Fehler meines Leben getan.
Ich bin gerade mal 17 Jahre und war schwanger.
Als ich es erfuhr war ich in der 5 Woche. Mit dem Vater des Kindes war ich nicht mehr zusammen als ich es erfuhr. 2 Wochen davor ging die Beziehung zu bruch. Als ich erfahren habe das ich Schwanger war habe ich es ihn gesagt. Er war total Eiskalt & wollte das ich es abtreibe & hat nur rumgemotzt. Auch seine Eltern waren nicht begeistert. Das heißt Unterstützung von denen hätte ich nicht bekommen...
Meine Eltern waren auch nicht begeistert und waren auch ziemlich skeptisch..
Ich bin gerade mal 17 und werde 18. Fang dieses Jahr erst meine Ausbildung an und hab kaum Zeit..
Ich entschied mich für die Abtreibung obwohl es mir selbst sehr weh getan hat...
und jetzt?
Sitz ich hier und weine! Ich mach mir solche Vorwürfe. 1 Woche ist es nun her. Ich würde es so gern rückgängig machen. Es tut mir so leid, ich fühle mich wie eine Mörderin.
Ich wünschte mir nichts mehr als das Kind wieder zu haben. Ich sitz schon die ganze Woche zuhause habe auf nichts mehr Lust.
Wieso war ich so blöd und entschied mich für eine Abtreibung?
Ich kann mir das einfach nicht verzeihn...
Habt ihr das alles auch schon mal durchgemacht? Oder bin ich die einzige Dumme die so was tat und ein Kind getötet hat?
Ich kann mir das einfach niemals verzeihen!
Wieso kann man so was nicht rückgängig machen?"
Solche und ähnliche schmerzhafte Erfahrungen durfte der Fließer Pfarrer über Jahre hinweg sehr intensiv als Krankenhausseelsorger mittragen. Der Verlust eines Kindes ist für Eltern, besonders natürlich für die Mütter, zu jedem Zeitpunkt und unter allen Umständen eine besonders leidvolle Herausforderung.
Dieses Leid sollte in der Kirche einen Ort einen Platz haben, an dem Betroffene ohne Erklärung und ohne zum öffentlichen Gespräch zu werden, trauern dürfen.
Nach fünf Jahren Anlauf- und Überlegungszeit ist endlich eine Lösung gefunden für eine Gedenkstätte zur Erinnerung und zum Gebet:
„allen kindern
die nicht leben durften,
die nicht leben konnten,
zum gedenken im gebet".
Das Leid und die Trauer der Mütter und Väter bleiben oft unausgesprochen, in der Stille der Herzen und schmerzhaft in der Lebensgeschichte. So wird unweit des Pfarrer-Maaß-Grabes in der Krypta der Fließer Pfarrkirche die "Madonna der toten Kinder" einen Anhalts- und Trostpunkt bilden für Besinnung, Trauer und Gebet. Möge es ein Ort der Gottesnähe und des Kraft-Schöpfens werden!
www.meinbezirk.at/fliess/kultur/madonna-der-toten-kinder-d1096067.html (M.Riederer OPraem)