Actum Landeck vom 24. Juni 1807, Nr. 2: "Den Kirchenmusikanten jährlich 1fl. 20Kr." In späteren Kirchenrechnungen werden diese Kirchenmusikanten laufend in folgender Form erwähnt: "Remuneration für die Kirchenmusikanten..."Im Maaßbuch wird berichtet: "Selbst die Musikanten, die beim pfarrlichen Gottesdienst mitzuwirken hatten, entlohnte er, sicher nachweisbar von 1832 bis 1842 aus seiner Privattasche."Im Jahre 1851 wird laut Kirchenrechnungen eine Remuneration für den "bestehenden Musikverein" und 1852 für den "bestehenden Kirchen- Musikverein" ausgezahlt. In den darauf folgenden Jahren ist nur mehr von den "Musikanten" bzw. "Kirchenmusikanten" die Rede. Daraus ist zu entnehmen, dass man sich nicht immer an die gleiche Bezeichnung hielt. Das letzte Mal scheinen Kirchenmusikanten in den Jahren 1896 und 1897 auf. Sie werden "Kirchenmusiker" bezeichnet.Da die Eintragungen bis 1897 beinahe lückenlos erfolgten, kann daraus entnommen werden, dass sich die "Kirchenmusikantengruppe" um das Jahr 1896 auflöste.Der Leiter dieser Musikanten war meist der Organist, dem auch die Remuneration ausgehändigt wurde. Dies gilt nachweislich für die Organisten Josef Anton Wörz und seinen Sohn Franz Wörz. Es heißt nämlich in den Kirchenrechnungen des Öfteren: "Exum Organisten... x fl., mehr exumselben als Remuneration für die Kirchenmusikanten... x fl."
Franz Wille (bis 1967 Chorleiter des Kirchenchors in Fließ) wusste zu berichten, dass bei Aus- und Einsetzungen des Allerheiligsten (Sanctissimum) immer Geigen, Hörner und Pauken spielten. Über die wohl tatsächliche Besetzung ist schwer etwas auszusagen. Dass aber zwei Pauken verwendet wurden ist sicher, weil diese noch heute in der Barbarakirche aufbewahrt sind.
Aus den Abbildungen der Pauken konnte DDr.Prof. Josef Stadlhuber folgendes entnehmen: "Soweit aus den vorliegenden Fotos zu ersehen ist, müssen die Paukenbeschläge aus der Zeit um 1700 stammen. Die typischen Battranken mit perlartigem Besatz weisen darauf hin. Ähnliche, ja beinahe gleiche Formen finden sich an Leuchterfüßen oder Kelchzierarten dieser Zeit. Da erfahrungsgemäß bei schlichten Kunsthandwerker die Formen aus der Lehrzeit beibehalten oder nur geringfügig abgeändert werden, lässt sich daher ein Zeitraum von etwa 1670 bis 1740 eingrenzen. Später treten durchaus Rocailleformen auf, vorher herrscht das Bandelwerk vor." (Innsbruck, am 2.9.1979)
Im schon erwähnten Actum vom 24.Juni 1807 ist unter "Reperationes" folgendes zu lesen: "Für ein erkauftes Fell zur Hörbauken erlegt - 2fl.12Kr."
Wenn also die Pauken von den Fließern damals neu gekauft wurden (was auch anzunehmen ist), können sie für die Gründerzeit der Kirchenmusikanten sprechen. In der Barbarakirche liegen noch abgegriffene Notenblätter von Paukenstimmen. Besonders erwähneswert ist das "Tantum ergo" v.F.X. Schmid.
Außer den Pauken erfährt das Stück folgende Besetzung:
Violine Clarinetto in C Clarino 1 Clarino 2 Cornu
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