Der Innsbrucker Architekt Dipl. Ing. Ekkehard Hörmann (geb. Innsbruck 1933) schuf mit der Filialkirche St. Wolfgang in Urgen einen ungewöhnlichen Bau - ein Neuneck mit Zentralraumcharakter und einer mittleren offenen Laterne. Besonders auffällig sind dabei die dreieckige Deckengestaltung und die bevorzugt in den Ecken eingefügten Kreis- und Ovalfenster. Zielpunkt bildet der durch die Firma Guggenberger, Kramsach, nach den Plänen des Architekten gestaltete Altarbereich. Hier treffen neue Elemente - ein hölzerner Tischaltar mit verchromten Kanten, der Tabernakel aus Messing und als beliebtes Markenzeichen des Architekten, die bunte Sakristeitüre - mit Altem zusammen. Im Zentrum des Hochaltars steht ein Kruzifixus in stark hängender Gestalt, ein altes Wegkreuz aus Urgen, zu dem sich eine überlängte Mondsichelmadonna mit Kind und Zepter (eine barocke Leihgabe der St. Barbarakirche Fließ) und ein erst 1992 angekaufter hl. Wolfgang als Bischof mit dem Kirchenmodell und Hacke (wohl Oberösterreich, um 1500) hinzufügt. (Quelle: „Kirchen und Kapellen der Pfarrei Fließ", Kunstverlag-Peda, 1997)
Die in den Quellen belegten Vorgängerbauten der Fließer Filialkirche St. Wolfgang in Urgen reichen bis ins Jahr 1751 zurück. Der Neubau einer St. Wolfgangs-Kapelle um 1842 geht auf die Initiative von Pfarrer Maaß zurück. Noch 1957 wurde dieser Bau durch einen Turm und eine Sakristei erweitert. Die Ausgestaltung der alten Kapelle erfolgte damals durch Engelbert Gitterle.
Als man sich in der Gemeinde in den 80er Jahren entschloss, in Urgen ein Siedlungsprojekt zu starten (heutige Urgener Siedlung) musste auch die Zufahrtsstraße in diesen Ortsteil vergrößert werden. Diesem Straßenbau musste die alte Kapelle 1987 / 1988 weichen. Die Urgener Bevölkerung initiierte und organisierte daraufhin den Neubau einer deutlich größeren Filialkirche unweit des linken Innufers und des Urgbaches in der geografischen Mitte von Urgen. Diese neue Kirche wurde 1989 fertiggestellt und am 10. September 1989 dem Heiligen Wolfgang geweiht. Sie fasst ca. 200 Menschen und trägt damit dem raschen und immer noch andauernden Zuwachs der Urgener Gläubigen Rechnung.
1995 wurde die Kirche mit einer neuen elektronischen Kirchenorgel der Firma Content ausgestattet.
2009 wurde die Kirche zu ihrem 20-jährigen Jubiläum erstmals renoviert (Außenanlage, Putz- und Malerarbeiten innen wie außen, Stiegenaufgang, Beschallung, Liedanzeige, Blech-Einfassungen der Fenster und für Teile des Altarraumes).
2016 wurde der Eingangsbreich der Kirche mit einem Vordach mit Kupferabdeckung und Kupfereinfassung erweitert und es erfolgte die Renovierung des Kirchenportals.